Warum wir uns als Teenies in den 90ern in Caught in the Act verliebt haben
Herzklopfen im Kinderzimmer
Es war doch so: Wir lagen auf unserem pinken Teppichboden, Bravo-Hits 13 lief im Discman, und an der Wand hingen die Bravo-Poster unserer vier CITA-Jungs – Eloy, Lee, Bastiaan und Benjamin. Schon beim ersten Blick in diese Augen fühlte es sich an, als würde er nur uns direkt ansehen. 💘 Für uns Teenies war das eine sichere Art von Verliebtsein – eine, die uns nicht wehtun konnte. Wir konnten schwärmen, träumen und seitenweise Tagebücher vollschreiben, ohne dass ein echtes Risiko dahintersteckte.
Das war das Geniale: Unsere erste große Liebe war unerreichbar und dadurch völlig ungefährlich. Keine peinlichen ersten Dates, keine Enttäuschungen, keine gebrochenen Herzen – nur Herzklopfen, Gänsehaut und Fantasie.
Projektion unserer Gefühle
In dieser Phase unseres Lebens waren wir voller Sehnsucht. Wir wollten gesehen, geliebt und verstanden werden. Caught in the Act waren die perfekte Projektionsfläche dafür. Jede Emotion, die wir selbst nicht in Worte fassen konnten, spiegelte sich in ihren Songs wider.
„Love is everywhere“ war nicht einfach nur ein Hit – es war das Gefühl, das wir im Herzen trugen, wenn wir im Schulbus saßen, aus dem Fenster starrten und an unseren Schwarm aus der Parallelklasse dachten. Wir waren uns sicher: Wenn er uns endlich richtig ansieht, läuft im Hintergrund ganz automatisch ein CITA-Song.
Die Jungs boten uns eine Art Traumwelt, in die wir jederzeit flüchten konnten. Und mal ehrlich – wenn wir beim Hausaufgabenmachen plötzlich in Gedanken auf einer Südseeinsel mit Lee saßen, war das doch viel schöner, als über Mathe nachzudenken.
Jeder Typ für jeden Geschmack
Doch unsere Schwärmerei war nicht nur Zufall – sie war perfekt geplant. Manager Cees van Leeuwen wusste genau, was er tat. In jeder Boyband der 90er musste es den Süßen, den Rebellischen, den Sensiblen und den Coolen geben. Und Caught in the Act waren da keine Ausnahme.
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Eloy – der Strahlemann mit Herz, immer charmant und ein bisschen wie der Märchenprinz.
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Lee – der „Shy Guy“, seine zurückhaltende Art machte ihn so spannend.
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Benjamin – der Bad Boy mit Energie, sexy Lächeln und einem Hauch von Abenteuer.
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Bastiaan – der sportliche Sunnyboy, bei dem alles so leicht und unkompliziert wirkte.
So konnte sich jedes Mädchen genau den aussuchen, der am besten zu ihren Träumen passte. Und das Verrückte: In unserer Clique hatte wirklich jede von uns einen anderen Favoriten! So gab es keinen Streit – jeder hatte „seinen CITA“.
💖 Für alle, die Eloy schon in den 90ern geliebt haben – und heute noch mehr bewundern!
Er war der charmante Herzensbrecher von Caught in the Act, dem Millionen Mädchenherzen zuflogen. Doch hinter dem strahlenden Lächeln verbarg sich eine Wahrheit, die in der Popwelt damals undenkbar war: Eloy de Jong liebte Männer. Seine Liebe zu Boyzone-Sänger Stephen Gately wurde zu einem mutigen Tabubruch in einer Branche, die Idole als „perfekte Jungsträume“ vermarkten wollte.
Heute ist Eloy einer der beliebtesten Sänger Deutschlands – mit ausverkauften Konzerten, TV-Auftritten und einem Publikum, das ihn so feiert, wie er wirklich ist. Mit seinem Hit „Egal was andere sagen“ – einer Hommage an Stephen – rührte er Millionen zu Tränen.
In seiner bewegenden Autobiografie nimmt Eloy dich mit auf seine Reise: von einer Kindheit voller Herausforderungen, über den Druck, seine wahre Identität zu verstecken, bis hin zu seinem Coming-Out und dem Glück, heute als stolzer, schwuler Familienvater zu leben. Offen, ehrlich, berührend – und voller Momente, die dich nicht mehr loslassen.
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Immer Single, immer verfügbar
Noch ein cleverer Trick: Unsere Idole waren offiziell immer single. Keine Freundin weit und breit, keine peinlichen Paparazzi-Fotos. So konnten wir glauben, dass es theoretisch eine Chance gab. Vielleicht entdeckt er mich ja irgendwann in der ersten Reihe beim Konzert? Vielleicht liest er sogar meinen Fanbrief?
Dieses Gefühl, dass unser Boyband-Schwarm für uns erreichbar sein könnte, war pures Marketing-Gold. Es hielt die Fantasie am Leben – und uns jahrelang im Bann.
Warum es so perfekt funktioniert hat
Die Mischung aus echter Teenie-Gefühlsexplosion und cleverem Management war unschlagbar. Wir wollten ein bisschen Liebe, ein bisschen Drama und ganz viel Tagträumerei. Und das bekamen wir.
Caught in the Act gaben uns nicht nur Songs und Poster – sie gaben uns das Gefühl, dass unsere Gefühle wichtig und echt waren. Für uns waren sie nicht einfach nur vier Sänger – sie waren erste große Liebe, Trostspender und Traumprinzen in einem.
Heute, viele Jahre später, können wir darüber schmunzeln. Aber Hand aufs Herz: Wenn wir „Babe“ oder „Love is everywhere“ hören, sind wir sofort wieder 14 und spüren dieses unbeschreibliche Kribbeln im Bauch.
Genau deswegen haben wir uns damals alle in Caught in the Act verliebt – und ein kleines bisschen tun wir es wohl immer noch.
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