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Willkommen zurück in Deiner Teenie-Zeit!

Am 02.04.2023 gab Lee Baxter dem britischen Musikjournalisten Nikki Smash ein Interview und plauderte dort über eine Dreiviertelstunde frank und frei über seine Zeit bei Caught In The Act. Man muss dazu wissen, dass CITA in Großbritannien nie bekannt waren und so erklärte Lee erst einmal, wie Mitte der 90er Jahre alles begann:

“Obwohl unsere Band in den Niederlanden gegründet wurde, startete unser Erfolg in Deutschland. Die Jugendzeitschrift “BRAVO” war in Deutschland so etwas wie die “Smash Hits” in England. Wenn darin über dich berichtet wurde, hattest du es geschafft. Das ganze zog sich dann über Europa bis hin nach Asien, wo wir natürlich auch viele CDs verkauft haben.”

Nikki Smash bewunderte neben den Verkaufszahlen, dass Lee nunmehr seit 31 Jahren im Musikgeschäft war – er hatte sich vorher darüber informiert, dass Caught In The Act 1992 gegründet worden waren. “Ja, es sind mittlerweile 31 Jahre”, antwortete Lee. “Aber zwischendrin gab es ja eine große Pause. Ich habe ja jahrelang überhaupt keine Musik gemacht. Und ich muss ehrlich zugeben, nach meiner Zeit in der Boyband hatte ich mein Selbstvertrauen als Sänger verloren. Ich hatte immer das Gefühl, mich beweisen zu müssen. Daher hatte ich das über viele Jahre aufgegeben und bin zurückgekehrt zu meiner eigentlichen großen Liebe – das war das Schauspielen. Ich wollte immer ein berühmter Schauspieler sein – das hat aber nicht so geklappt, wie ich wollte. Ich hatte aber hier und da kleinere Rollen.”

Durch Schauspielen zurück zur Musik

“Ausgerechnet durch eine Rolle in einem Film kam ich zurück zur Musik. Der Produzent wollte, dass ich den Titelsong zu diesem Film singe. Meine Fans wurden dann auf dieses Lied aufmerksam und so fand ich 2013 zurück zur Musik. Natürlich kamen hier und da Fans zu meinen kleineren Theaterstücken und trafen mich im Anschluss. Sie haben oft gefragt: Wann singst du endlich wieder? Und ich war fest davon überzeugt, dass dieses Kapitel in meinem Leben endgültig beendet war. Und inzwischen hat sich das alles wieder ins Gegenteil gewandelt: Ich bin wieder mit Caught In The Act unterwegs und ich singe auch solo.”

Musikjournalist Nikki Smash brachte schließlich auch die alten Fotos der 90er zur Sprache, die er sich vorher angesehen hatte. Lee erinnert sich: “Meine beste Freundin macht sich einen Spaß daraus, die peinlichsten Fotos von mir aus den 90ern herauszusuchen, wie zum Beispiel mein Kopf inmitten eines Blumenbusches oder komplett eingeölt. Ich war auch sehr darin geübt, mich selbst zu umarmen. Keine Ahnung, warum diese Pose bei Boygroups so beliebt war.”

Alles passiert aus einem bestimmten Grund

Doch wie kam Lee eigentlich zu Caught In The Act, wollte Nikki Smash wissen. “Ich hatte gerade die Schauspielschule beendet, aber ich fand keine Agentur”, berichtete Lee. “Das war absolut demotivierend. Spätestens da wurde mir klar, dass man nie wissen würde, was einen erwartet. Wie sich im Endeffekt herausstellte, war es aber gut, dass ich mich gegenüber keiner Agentur verpflichtet hatte – denn diese hätten niemals gewollt, dass ich das Land verlasse, um in einer Boyband mitzusingen. Wie sagt man so schön? Alles passiert aus einem bestimmten Grund. Eines Tages las ich in der Theaterzeitung die Stellenanzeigen. Ich wollte meinen Fuß auch ohne eine Agentur in die Tür bekommen. Und dann war da dieses Casting für eine Boyband. Da ging ich hin – und der Rest ist wohl Geschichte!”

“Was für eine Schicksalswende”, lachte Nikki. “Ich bin dann nach Amsterdam gezogen”, fuhr Lee fort. “Wen interessiert, ob das mit der Boyband funktioniert, ich lebe ab jetzt in Amsterdam. Die Band war schon zwei Jahre zusammen, bevor ich kam. Trotzdem hatten sie die endgültige Auswahl noch nicht getroffen, wer nun letztendlich in der Band dabei sein sollte. Sie suchten nun noch den Typ Boy, den ich verkörperte – denn der fehlte noch! Ich hatte das Image des Schüchternen und der Manager sagte sofort: Ja! Das ist er!” Das war mein Glück.

Das ganze ging dann auch noch ziemlich schnell. Im Juni schloss Lee seine Schauspielausbildung ab und bereits im Juli fand das erste Casting für Caught In The Act statt. Im August wurde Lee zum Recall eingeladen und bekam den Job. Und bereits im September zog Lee von England nach Amsterdam.

Und dann passierte erst einmal – nichts. 😆 “In den ersten sechs Monaten haben wir ein wenig geprobt und hatten ein Fotoshooting. Und dann wurde es für einige Monate sehr still, so dass ich schon dachte: Was mache ich eigentlich hier? Zur dieser Zeit gab es weder Handys noch Internet und meine Freunde oder Familie zu Hause zu kontaktieren, war mehr oder weniger unmöglich. Und trotzdem wusste ich intuitiv, dass ich diese Möglichkeit nutzen musste.”

Nach ungefähr sechs Monaten hatten CITA dann die ersten kleineren bezahlten Auftritte. “Das war zwar immer noch ein Tropfen auf den heißen Stein, aber besser als nichts”, zog Lee Bilanz. “Immerhin habe ich ein bisschen was in der Band verdient und wir alle hofften auf den Durchbruch.” Trotzdem reichte es in den Niederlanden nur für zwei kleinere Hiterfolge in den TOP 40 der Charts. “Wir hatten ungefähr 200 holländische Fans, die uns hinterher reisten. Wir konnten in ein paar TV-Shows auftreten, aber um ehrlich zu sein, floppte das alles. Das war nicht der Erfolg, den wir uns erhofft hatten. Die dritte Single “Take me to the limit” veröffentlichten wir auch in Deutschland – aber auch diese floppte.”

“Ich gebe euch zwei Jahre!”

Zwei Jahre hatte Manager Cees van Leeuwen den Jungs für den Erfolg eingeräumt – sollte es bis dahin nicht funktionieren, hätte er die Band aufgelöst. “Er hat in diesen ersten beiden Jahren meine Miete bezahlt und mir etwas Taschengeld gegeben, damit ich leben konnte”, erinnerte sich Lee. “Der Deal war: Wenn wir eines Tages Erfolg haben würden, dann würde ich ihm das zurückzahlen. Wenn nicht, dann wäre ich schuldenfrei nach England zurückgegangen. Das war wirklich ein großzügiges und faires Angebot.”

Kurz vor Ende dieser zwei Jahre, als die Hoffnung schon fast verloren schien, geschah doch noch das Wunder: “Wir lernten durch Zufall jemanden von “Gute Zeiten Schlechte Zeiten” kennen und konnten in dieser Serie mitspielen. Das war unser Glück, denn GZSZ hatte seinerzeit rund 20 Millionen Zuschauer. In dieser Soap haben wir einige Wochen uns selbst gespielt – auf Deutsch! Das war dann endlich unser lange ersehnter Durchbruch!”

“Wie schnell hat sich euer Leben danach geändert?”, wollte Nikki Smash wissen. “Blitzschnell”, antwortete Lee. “Plötzlich hat sich jeder für uns interessiert: Die Jugendzeitschrift BRAVO, alle anderen Zeitschriften, TV-Stationen. Jeder wollte ein Stück des Kuchens abhaben.”

Ungwohnter Erfolg

Die ersten sechs Monate nach dem Durchbruch waren für Lee recht anstrengend: “Es war ungewohnt, plötzlich berühmt zu sein. Ich wusste nicht, was genau ich erwartet hatte, aber das war es nicht. Die Dynamik veränderte sich schlagartig, viele Leute waren plötzlich integriert, die vorher nicht dagewesen waren. Aber nach ungefähr sechs Monaten hatte ich mich an dieses verrückte Achterbahn-Leben gewöhnt. Es war einfach viel! Plötzlich waren wir über Jahre im Voraus ausgebucht. Reisen, Auftreten, überall kreischende Mädchen – das war schon eine völlig verrückte Welt.”

Dass Lee damit viel seines Privatlebens einbüßte, störte ihn hingegen weniger. “Ich dachte an das größere Ganze und dass mir der Erfolg mit der Band vielleicht Türen in Bezug auf die Schauspielerei öffnen würde. Das hatte ich immer im Hinterkopf: Je mehr Erfolg ich haben würde, desto mehr Möglichkeiten würden sich auftun. Deswegen habe ich nicht wirklich über den Fan-Aspekt nachgedacht. Es hat mir wirklich die Augen geöffnet, wie verrückt Mädchen in diesem Alter sein können. Trotzdem wurde uns natürlich auch sehr viel Liebe entgegengebracht und das war schön.”

“Was hast du damals unternommen, um dich wieder ein bisschen zu erden?”, wollte Nikki Smash wissen. “Nicht so viel”, gab Lee zu. “Nach einer Show sind wir immer noch etwas trinken gegangen. Heute meditiere ich und mache Yoga und bin sehr spirituell. Aber damals mit CITA saß ich einfach in dieser Achterbahn. Natürlich war das auch manchmal sehr ermüdend. Das viele Reisen, das frühe Aufstehen, die langen Tage – und überall Leute, die Zeit mit Dir verbringen möchten. Da war dieses Magazin, das ein Interview wollte, ein anderes hatte uns für ein Fotoshooting gebucht, dann war da ein Radio-Interview und ein Meet & Greet mit Fans. Dann gibst Du hier eine Show oder hast da eine Foto-Love-Story. Der Terminkalender war einfach proppevoll. Und obwohl wir in unseren Zwanzigern waren, waren wir über lange Zeiträume hinweg total erschöpft.” Trotzdem hieß es beim nächsten Fotoshooting: Lächeln und sich nur nichts anmerken lassen!

Dann stellte Nikki Smash eine sehr interessante Frage: “Wenn du heute Stars wie Justin Biber oder Aaron Carter siehst, der leider inzwischen verstarb – denkst du, Ihr wurdet damals besser beschützt als sie heutzutage?” Lee erklärte: “Aaron Carter war natürlich bedeutend jünger als wir. Ich kann natürlich nicht nachempfinden, wie es ist, wenn man das alles in Kindertagen schon mitmacht. Als ich in die Band kam, war ich in meinen frühen Zwanzigern und als wir unseren ersten Hit landeten, war ich 24. Wir alle ungefähr in diesem Alter. Bei Justin Biber kann ich das nicht beurteilen.”

“Wie ist es denn mit der Band schließlich zum Ende gekommen?”, fragte Nikki. “Ben, mit dem ich in der Band am engsten befreundet war, wollte aussteigen”, sagte Lee. “Wir wollten dann zu dritt weitermachen. Aber der Manager wollte in Amerika durchstarten und deshalb ein neues, 18jährigen Typen integrieren. Zu diesem Zeitpunkt war ich 28 und Benjamin schon fast 30. Eloy, Bastiaan und ich konnten uns mit dieser Entscheidung nicht anfreunden. Wir wussten, wie schwer es war, in dieser “Blase” miteinander auszukommen. Trotzdem haben wir uns immer gegenseitig respektiert, auch wenn wir uns natürlich manchmal auf die Nerven gegangen sind. Ein neues viertes Mitglied konnten wir uns alle nicht vorstellen.”

Hinterlistige Trennung

“Wir wurden uns nicht einig”, berichtete Lee weiter. “Dann hat unser Manager hinter unserem Rücken einfach die Presse kontaktiert und die Trennung bekannt gegeben. Diese wiederum rief uns dann an und teilte uns mit, dass es vorbei war. Das fand ich wirklich respektlos, dass er nicht die Größe hatte, uns das persönlich mitzuteilen. Noch dazu hatte er der Presse einfach unsere privaten Telefonnummern gegeben. Es fühlte sich an wie Verrat!”

Das Abschiedskonzert am 16.08.1998 in Magdeburg war ursprünglich nicht als solches geplant gewesen: “Diese Konzertreihe war bereits Monate im Vorfeld organisiert worden. Und plötzlich war das unsere Goodbye-Show. Wenn wir ein bisschen mehr Zeit gehabt hätten, hätten wir eine richtige Goodbye-Tour gemacht, um auch den Fans etwas mehr Respekt entgegenzubringen. Das Abschiedskonzert war dann ziemlich schnell ausverkauft und viele Fans hatten nicht mehr die Chance, ein Ticket zu ergattern. Das war ein schreckliches Gefühl.”

Manager Cees van Leeuwen verkaufte schließlich alle CITA-Rechte an die Plattenfirma ZYX Music. “Die Plattenfirma gab uns die Möglichkeit eines Goodbye-Albums, auf dem wir alle die Möglichkeit hatten, drei eigene Solo-Songs beizusteuern. Das war sehr interessant.” Dieses Album heißt “Solo 4 CITA” und ist noch immer hier bei Amazon erhältlich.

Fans vor der Haustür

“Plötzlich waren da überall weinende Fans”, erinnerte sich Lee. “Sie saßen heulend vor meiner Haustür. Das war für mich schwer zu ertragen. Zum Glück hatte ich eine gute Freundin, die mich ein bisschen aus der Schusslinie nahm. Ich musste die Trennung selbst erst verdauen. Trotzdem dachte ich natürlich auch an die geschockten Fans.”

Lee fand seine Heilung schließlich in der Spiritualität: “Ich begann zu meditieren und entdeckte die Siddha Yoga Community, die auch ein Zentrum in Amsterdam hat. Das wurde dann ein großer Teil meines Lebens zu dieser Zeit. Seither bin ich viel mehr mit mir selbst verbunden, auch wenn das ein bisschen nach Klischee klingt. Auch heute mache ich noch jeden Tag Yoga und meditiere regelmäßig.”

“Wie bist Du danach wieder zur Schauspielerei und schließlich zur Solo-Karriere gekommen?”, fragte Nikki Smash. “Leider ist die Schauspielerei wieder ein bisschen in den Hintergrund geraten”, erklärte Lee. “Früher dachte ich, um Musik zu veröffentlichen, brauche ich einen Vertrag bei einer namhaften Plattenfirma. Aber um ehrlich zu sein, gibt man damit auch viel Verantwortung in fremde Hände. Dann hast du zwar einerseits die benötigten Connections, andererseits haben Sie dann aber auch das Sagen, welchem Image du zu folgen hast. Das kenne ich ja schon aus der Zeit in der Boyband – uns wurde immer vorgegeben, wie wir zu sein hatten und welche Songs veröffentlicht wurden.”

Heute ist Lee frei

“Heute schreibe ich meine Musik selbst und arbeite mit verschiedenen Produzenten zusammen. Wir sprechen beispielsweise vor einem Videodreh darüber, welchen Inhalt wir generieren wollen. Ich empfinde es als große Freiheit, das machen zu können, wie ich es machen möchte. Wenn du in einer bekannten Band bist, wird alles für dich erledigt. Dann musst du ersteinmal wieder mit dem normalen Leben zurechtkommen. Aber das hat auch die Person aus mir gemacht, die ich heute bin.”

Hier kannst du dir Lee’s Interview mit Nikki Smash in voller Länge auf englisch ansehen:

Lee Baxter im Interview mit Nikki Smash:

Möchtest Du Lee Baxter live sehen?

Am Samstag, den 04.11.2023 gibt Lee Baxter zusammen mit seinem Songwritepartner Will Hall ein Halloween-Solo-Konzert in Dortmund. Alle Infos und die Ticketbuchung findest Du hier auf Lees Webseite!

Mehr von Lee findest Du hier:

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