Der Glanz auf der Bühne – und das Flüstern im Flur
Hand aufs Bravo-Herz: Wenn Caught in the Act die Bühne betrat, glitzerte die Luft. Scheinwerfer, Nebel, 5.000 Stimmen, die „Love Is Everywhere“ schreien – und irgendwo in Reihe 12 ein Mädchen (hallo, das bin ich 🙋♀️), das hofft, Lee sieht genau sie. Doch direkt nach dem letzten Ton wurde es leiser. Hinter der Bühne: Handtücher, Kopfhörer, ein hastiges „Good job, guys“. Im Hotelflur roch es nach Teppichreiniger und zu viel Klimaanlage. Genau da, zwischen Zimmerkarte und Mini-Bar, wohnt ein Gefühl, das keiner von uns Teenies sehen sollte: Heimweh.
Zimmertür auf: 20 Quadratmeter Tourleben
Ich stelle mir vor, wie Lee die Tür mit der Schulter aufschiebt, den Rucksack an den Fuß der Garderobe wirft, einmal tief durchatmet. Eloy checkt Nachrichten von zu Hause, Bastiaan dreht die Flasche Wasser auf, Ben sucht die richtige TV-Taste (und landet bei einem holländischen Sender, den das Hotel gar nicht hat… classic).
Und dann? Stille. Die Art Stille, die in Hotelzimmern besonders laut ist. Du hörst den Aufzug drei Türen weiter. Du spürst, wie der Adrenalin-Kick der Show langsam geht – und mit ihm die Ablenkung.
Tourablauf à la 90er: Von „Guten Morgen“ bis „Gute Nacht“
Wake-up-Call um 5:30 Uhr (oder waren’s 4:50? Tourbus-Zeit ist Gummi). Flughafen, Shuttle, Check-in, Interviews, Soundcheck, Show, Meet & Greet. Und wir? Wir klebten währenddessen CITA-Poster exakt im 90-Grad-Winkel an die Wand, statt Mathe zu machen. Während wir in unseren Zimmern vom ersten Kuss mit unserem Boyband-Crush träumten, träumten die Jungs im Hotel davon, mal nicht um 6 Uhr aufzustehen.
Glamour vs. Gewöhnlich
Es klingt verrückt: Je erfolgreicher, desto normaler werden die Sehnsüchte. Ein Frühstück am Küchentisch, statt Croissant-on-the-Go. Die Stimme deiner Mum am Telefon, die sagt: „Zieh dir eine Jacke an.“ Ein Tag in Jogginghose, ohne Termine, ohne „Ihr müsst in zehn Minuten runter“.
Caught in the Act waren Poster für uns – aber für ihre Familien waren sie Söhne, Brüder, Freunde. Und genau diese Rollen passen nicht immer in Handgepäckgröße.
Heimweh hat Rituale – auch hinter Boyband-Kulissen
Mein inneres 90er-Girl malt sich die kleinen Überlebens-Tricks aus:
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Ben richtet die Hotel-Tees nach Geschmack in einer Reihe wie eine Mini-Tourbühne.
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Lee legt sein Lieblings-T-Shirt übers Kissen, weil es nach Zuhause riecht.
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Eloy telefoniert extra lange und lächelt in eine Stimme, die er nicht umarmen kann.
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Bastiaan schreibt Akkordideen in ein Notizbuch, weil Musik eine Art Zuhause ist, die man überall aufklappen kann.
Postkarten an die Stille
Wir haben damals Briefe geschrieben – seitenlange Romane auf kariertem Papier, „Für Lee – bitte wirklich an ihn weitergeben!!!“ (drei Ausrufezeichen waren Pflicht). Vielleicht ist Heimweh genau das, was entsteht, wenn zu viele Menschen gleichzeitig etwas von dir wollen – und die eine Person, die nur fragt „Wie geht’s dir wirklich?“, gerade 800 Kilometer weit weg ist.
„Love Is Everywhere“ – und gleichzeitig fehlt etwas
Dieser Satz klang bei Konzerten wie ein Versprechen. Und trotzdem: Nach dem letzten Applaus blieb eine Lücke, die kein Hotel-Kissen füllt. Heimweh ist nicht nur Traurigkeit – es ist eine zarte, hartnäckige Erinnerung daran, wer man ist, wenn keiner ruft. Für uns 90er-Teenies war die Boyband die Antwort auf alle Fragen. Für die Boys selbst war Heimweh die Frage, auf die es auf Tour selten Antworten gab.
Das unsichtbare Gewicht eines vollen Kalenders
Terminpläne, die wie Tetris aussehen. Alle klatschen, alle wollen Selfies (okay, damals eher Einwegkamera-Fotos 😅). Und trotzdem gibt es Momente, in denen du dir wünschst, niemand würde dich erkennen. Heimweh ist der Wunsch nach Anonymität im besten Sinne: einfach sein. Keine Choreo, keine Scheinwerfer – nur du, das Sofa, und die eine Serie, die du immer mit deiner Schwester schaust.
Hotelzimmer-Playlist für müde Herzen
Wenn ich meinen 90er-Walkman zücke (ja, den mit der gemalten Wolke), würde ich für die Jungs eine Anti-Heimweh-Cassette aufnehmen:
- „Let This Love Begin“ – weil beginnen leichter ist als vermissen.
- „Baby Come Back“ – für alles, was gerade nicht da sein kann.
- „Ain’t Just Another Story“ – Erinnerung: Heute ist ein Tag. Zuhause wartet.
Ein Handtuch, vier Ecken, viele Geschichten
Eine meiner liebsten Fantasie-Szenen: Vier Handtücher auf dem Hotelbett – eins für jeden. Darauf Kritzeleien mit Edding (ja, ich weiß, sorry Hotel!) mit den Worten: „Morgen früh 6:10 Lobby – und wir holen uns echte Brötchen am Kiosk“. Kleine Banden gegen große Distanzen. Heimweh wird leichter, wenn man es teilt.
Was ich als Teenie nicht sah – und heute spüre
Damals dachte ich: Wenn ich Caught in the Act wäre, würde ich niemals traurig sein. Heute weiß ich: Erfolg ist ein glitzernder Mantel, der wärmt – aber Heimweh kriecht durch die Ärmel. Und manchmal ist das Mutigste nicht der Sprung auf die Bühne, sondern der Anruf nach Hause mit dem Satz: „Ihr fehlt mir.“
Backstage-Wärme: die Fans (also wir!)
Wir standen im Regen vorm Halleneingang, hielten selbstgemalte Schilder hoch („LEE, MARRY ME“ – no regrets). Vielleicht haben wir damit etwas geschenkt, das gegen Heimweh hilft: Dazugehörigkeit. Ein Chor, der nicht nach Vertragsklausel klingt, sondern nach Herz. Wenn die Jungs nach der Show „Danke“ sagten, war das keine Floskel. Es war ein Stein im Bauch, der leichter wurde.
Mini-Momentaufnahmen, die es nie in die Bravo schafften
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Geburtstag im Tourbus: Muffins mit Kerzen, die bei der nächsten Bodenwelle ausgehen. Lachen. Ein Foto, das nie veröffentlicht wird, aber in Köpfen bleibt.
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Telefonat aus der Lobby: Münztelefon, Schlange hinter dir, du redest extra schnell – und sagst trotzdem zu wenig.
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Sonntag ohne Sonntag: Städte verschwimmen. Nur der Gedanke „Montag ist Wäschetag“ – wäre da nicht der nächste Flug.
Heimweh als Kompass
Heimweh zeigt an, wo dein inneres Zuhause wohnt. Für Caught in the Act war es vielleicht eine Mischung aus Familie, Freunden – und unseren Stimmen im Publikum. Für mich, die Teenie-Version, war es das Gefühl, wenn die erste Strophe beginnt und du plötzlich weißt: „Hier darf ich fühlen.“
Heute, viele Jahre später
Wir sind erwachsen geworden (angeblich 😉). Unsere Poster sind gerahmt oder in Kisten, aber wenn „Love Is Everywhere“ läuft, riecht alles wieder nach Haarspray und Hoffnungen. Und die Geschichte vom Hotelzimmer-Heimweh macht die Jungs nicht kleiner – sie macht sie echter. Echte Menschen, echte Sehnsucht, echte Musik.
5 Dinge, die ich den Jungs (und uns) damals ins Zimmer gelegt hätte
- Eine Einwegkamera mit einem Zettel: „Mach 10 Fotos von Dingen, die sich nach Zuhause anfühlen.“
- Pflaster-Notizblock: Für Gedanken, die sonst wehtun. Draufschreiben macht leichter.
- Teebeutel-Heimatmix: Kamille (Mum), Pfefferminze (Bestie), Schwarztee (Mut).
- Mini-Poster von uns Fans: „Wir halten die Stellung im Kinderzimmer – du schaffst das Hotelzimmer.“
- Leerer Briefumschlag: „Schick mir eine Lobby-Geschichte. Ich hänge sie neben mein Bett.“
Zwischen Scheinwerfern und Nachtlicht
Caught in the Act haben uns gezeigt, wie groß Träume leuchten können. Und ihr Heimweh im Hotelzimmer erinnert daran, dass jedes Licht einen Schatten wirft – einen sanften, menschlichen. Vielleicht war genau dieser Schatten das, was wir spürten, wenn der letzte Ton verhallte und wir noch lange klatschten. Nicht nur für die Show, sondern für die Jungs dahinter.
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Er war der charmante Herzensbrecher von Caught in the Act, dem Millionen Mädchenherzen zuflogen. Doch hinter dem strahlenden Lächeln verbarg sich eine Wahrheit, die in der Popwelt damals undenkbar war: Eloy de Jong liebte Männer. Seine Liebe zu Boyzone-Sänger Stephen Gately wurde zu einem mutigen Tabubruch in einer Branche, die Idole als „perfekte Jungsträume“ vermarkten wollte.
Heute ist Eloy einer der beliebtesten Sänger Deutschlands – mit ausverkauften Konzerten, TV-Auftritten und einem Publikum, das ihn so feiert, wie er wirklich ist. Mit seinem Hit „Egal was andere sagen“ – einer Hommage an Stephen – rührte er Millionen zu Tränen.
In seiner bewegenden Autobiografie nimmt Eloy dich mit auf seine Reise: von einer Kindheit voller Herausforderungen, über den Druck, seine wahre Identität zu verstecken, bis hin zu seinem Coming-Out und dem Glück, heute als stolzer, schwuler Familienvater zu leben. Offen, ehrlich, berührend – und voller Momente, die dich nicht mehr loslassen.
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