Die Sendung Akte 2003 beschäftigte sich in einer Ausgabe mit dem Coming-Out von Stars. Zu diesem Zeitpunkt flimmerte gerade die erste Ausgabe von Deutschland sucht den Superstar über den Bildschirm und der damals 17-jährige Daniel Küblböck stand offen zu seiner Bisexualität. Akte 2003 nahm zum Anlass, dies zu thematisieren – denn damals war es längst nicht üblich, dass prominente Persönlichkeiten offen über ihre Sexualität sprachen. Im Zuge dessen wurde auch Eloy de Jong interviewt. Sein – seinerzeit unfreiwilliges – Outing zur Beziehung mit Stephen Gately war noch nicht lange hergewesen.
Moderator Ulrich Meyer sagte in seiner Anmoderation, dass es früher als Fehler galt, als Mann im Rampenlicht zu stehen und lauthals zu erklären, dass man auch auf Männer stehe. Genau das hatte Daniel Küblböck nämlich getan. Andere Stars hingegen haben jahrelang gebraucht, um sich zu ihrer wahren Liebe zu bekennen – wie zum Beispiel Eloy von Caught In The Act. Der musste sich jahrelang in der Öffentlichkeit verbiegen.
“Dass er mit Frauen gar nichts anfangen kann, hat damals kein Fan geahnt”, sagte die Reporterin. “Bis schließlich die Bombe platzt – Eloy und sein Freund, der Sänger Stephen Gately von der Gruppe Boyzone, machen ihre Liebe öffentlich. Zur gleichen Zeit löst sich Caught In The Act auf.” Hier muss man dazu sagen, dass Akte 2003 wohl etwas schlecht recherchiert hat. Das Outing von Eloy und Stephen, das eher durch die versuchte Erpressung eines Journalisten erfolgte, erfolgte erst rund ein Jahr nach dem Ende der Band.
Die Akte 2003 Redaktion besuchte Eloy in seinem kleinen Haus vor den Toren Amsterdams, das er damals gemeinsam mit Stepehen bewohnte. “Den Erfolg, den er mit der Boygroup hatte, hat bei ihm zwiespältige Gefühle ausgelöst. Denn ständig lebte er in der Angst, dass seine homosexuellen Neigungen herauskommen.”
“Seit ich ein kleiner Junge war, war es mein Traum, berühmt zu werden, Musik zu machen und zu tanzen”, erklärte Eloy der Reporterin. “Das habe ich eben gerne gemacht. Und dann war der Traum da – aber ich war schwul. Mein Erfolg hat sich immer angefühlt wie ein Luftballon – ein Nadelstich, und alles würde wegfallen.” Eloy betonte, dass er vom Gefühl her permanent hin- und hergerissen war. Die Sorge, dass die Karriere vorbei sein könnte, wenn seine Homosexualität bekannt werden würde, schwang ständig mit.
Wie wir heute wissen, sorgte auch der Manager dafür, dass keiner der Jungs zugeben durfte, in einer Beziehung zu sein – von schwul sein ganz zu schweigen. “Wir hatten bei Caught In The Act eine ganz klare Zielgruppe”, gab Eloy zu. “Hätte ich direkt am Anfang gesagt, ich bin schwul, dann wäre ich beim Casting für die Band wohl nicht genommen worden.”
Auch nach der Trennung von CITA führte Eloy sein Versteckspiel weiter – schließlich war Stephen mit “Boyzone” in einer ähnlichen Situation wie er selbst gewesen: “Wir waren sehr verliebt ineinander. Und wenn man einander liebt, dann will man das irgendwann nicht mehr verstecken. Das ist ja nicht anders als bei Leuten, die nicht in der Öffentlichkeit stehen. Wenn Menschen damit nicht umgehen können, sagt es wohl mehr über sie aus als über uns. Und ich bin doch deswegen immer noch der gleiche Eloy – nur dass ich jetzt mehr ich selbst sein kann.”
Vor seinem Haus warteten einige Fans auf ihr Idol. Eine von ihnen wurde gefragt, ob sie Eloys Homosexualität denn stören würde. “Nein, gar nicht”, antwortete sie. “Ich bin selbst verheiratet und für meinen Mann ist das daher auch okay, dass Eloy schwul ist und nicht hetero.”
Die Akte 2003 Reporter drückten Eloy schließlich ein Magazin in die Hand, auf dem Daniel Küblböck abgebildet war und erklärten ihm, dass dieser sich direkt zu Beginn als bisexuell geoutet hatte. Sie fragten ihn, ob das eine gute Idee sei oder dumm von ihm, weil er sich damit mögliche weibliche Fans vergrault. “Nein, ich denke, das Privatleben ist wichtiger als der Beruf”, sagte Eloy. “Und wenn er sich in seinem jungen Leben schon bereit fühlt, sich in ganz Deutschland zu outen, dann bin ich stolz auf den jungen Mann. Als ich so alt war wie er, hatte ich noch nicht die Kraft, das zu sagen.”
Ehrliche Worte von Eloy bei Akte 2003 – hier kannst Du Dir das Interview noch einmal ansehen.
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Akte 2003: Darum outete Eloy sich erst nach der CITA-Trennung!
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Mehr von Eloy findest Du hier:
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